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Vereinsvorsitzende Karola Andrae eröffnet
gemeinsam mit Kurt Liebau die Ausstellung

Am Tag des offenen Denkmals erlebten die über sechzig Besucher drei tolle Höhepunkte. Eingeleitet wurde dieser Tag mit der Eröffnung der Ausstellung: Die Marktstraße –gestern und heute-. Nach dem Regen am Morgen hätten die Veranstalter noch nicht damit gerechnet, dass ihre Gäste Kaffee und den superleckeren selbstgebackenen Kuchen im Freien genießen konnten. Einen Kuchen hielt die Vereinsvorsitzende, Karola Andrae jedoch bis nach 15:30 Uhr zurück, nämlich den Siegerkuchen im Streuostkuchenwettbewerb.

 

 

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Fachsimpelei über eine Straße
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ist dies unser Haus?
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Ehepaar Schultze im Gespräch mit Heike Liebau
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Jutta Brühl (2.v.l.) und Uwe Hennigkeit (l)
übergeben ihre Chronik über die Marktstraße
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Am Rande der Veranstaltung, wie nebenbei, wies
Dieter Frambach mit diesem Plakat von 1994 nach:
Hui, genau vor 20 Jahren beteiligte sich
der Heimatverein das erste Mal
am Tag des Offenen Denkmals.

Die von Kurt Liebau und Jutta Melzer unter technischer Mitwirkung von Klaus Andrae gestaltete Ausstellung, erwies sich als echter Besuchermagnet. Nicht nur viele ehemalige und jetzige Bewohner der Marktstraße hatten sich eingefunden, sondern auch alteingesessene Zossnerinnen und Zossener, wie Konrad und Eleonore Schultze. Im Volksmund unter Eckschultze bekannt, da sie ehemals das Eckgeschäft Marktplatz/Berliner Straße, betrieben. Aber auch so ein Zossener Urgestein wie Lisa Jahns, fand den Weg in den Krug. Wenn solche Leute aufeinandertreffen, kannst Du nur noch die Ohren spitzen. So betankten vier Tankstellen rund um den Markt, die damals noch nicht so zahlreichen Autos und Motorräder.

Über, in wenigen Sätzen wiedergegebene Begebenheiten, lässt sich trefflich schmunzeln. In unmittelbarer Nachbarschaft haben die beiden Bäckermeister Wegman und Coswig miteinander konkurriert. Da sich die Familien aber mit keinem der beiden verderben wollten, wurden die Kinder angehalten, die Brötchen mal bei dem einen, mal bei dem anderen einzukaufen. Bäckermeister Coswig, wollte nicht das die Anwohner mitbekamen, dass er gern zu seinen Skatbrüdern in die Kneipe ging. So habe er, den Augen der Anwohner entzogen, immer den Weg über das Grundstück der Schultzes gewählt. Die Ehefrau von Kurt Liebau, Heike, kam mit dem Notieren der interessanten heimatgeschichtlichen Fakten kaum hinterher. So nutzte sie gleich die Gelegenheit zu einem ausführlichen Interview der Familie Schultze.

Erfreulicher Weise interessierten sich aber auch jüngere Besucher für die Geschichte ihrer Straße und ihrer Stadt.

Für Kurt Liebau völlig überraschend,

übergaben ihm Jutta Brühl und Uwe Tennigkeit eine gemeinsam mit Werner Linke verfasste Chronik der Marktstraße. Aber dies war noch nicht alles. Lisa Jahns angelte aus ihrer Tasche Fotos aus fast grauer Vorzeit.

Kurt Liebau, an den der seitens des Heimatvereins der Wunsch herangetragen wurde, lag nicht nur daran die baulichen Veränderungen in der Marktstraße zu dokumentieren, sondern auch das Leben der Menschen in dieser Straße und die Entwicklung des Gewerbes. Obwohl ihm nicht jede Veränderung in der Marktstraße schmeckt, wohnt und lebt er gern in dieser Straße und in Zossen. Besonders bedauert er, dass selbst, nach Baugutachten noch zu erhaltende, historische Substanz den Abrissbaggern zum Opfer fielen.

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Der unziemlich zerstückelte Siegerkuchen
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Siegerin im Kuchenwettbewerb
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Der zweite Sieger
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Danke!!!

Wenn die Veranstalter mit dieser Ausstellung auf diese Weise heimatgeschichtlich interessierte Menschen zusammenführen, dann sind sie auf besondere Weise dem Tag des Offenen Denkmals gerecht geworden.
Der zweite Höhepunkt war natürlich der Streuobstkuchenwettbewerb. Sieben Hobbybäcker stellten ihre Backkreationen der Feinschmeckerjury vor. Der Siegerkuchen wurde von Solveig Baum gebacken, und später auf unziemliche Weise, wie auf dem Foto zu sehen von der Vereinsvorsitzenden zerstückelt. Aber jeder Besucher sollte ja auch kosten dürfen. Den zweiten Preis erlangte Jörg Flechtner und den dritten Preis Marianne Spuler-Riemer, die aber leider nicht anwesend sein konnte, da sie an diesem Tag Geburtstag feierte. Wäre doch eine schöne Geburtstagsparty im Krug gewesen.

Am Rande der Veranstaltung, wie nebenbei, wies Dieter Frambach mit dem Plakat von 1994 nach: Hui, genau vor 20 Jahren beteiligte sich der heimatverein das erste Mal am Tag des Offenen Denkmals.

 

Zum dritten Höhepunkt, dem Kaffeetrinken müsste jetzt eigentlich berichtet werden, wer wie viel Kuchen verputzt hat. Dies wurde jedoch nicht gezählt. Die Besucher sollten einfach nur genießen.
Danke an alle die diesen Teag organisiert und gestaltet haben, ob in der Vorbereitung der Ausstellung, ob mit Kuchenbacken, Zelte aufstellen, Kuchenverkauf, Abwasch und Aufräumen.

Text und Fotos: Dr. Rainer Reinecke

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