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 2014 02 15 01Anna Maria Borowska (27) und Dieter Hörwarthner (36), sie Kunsthistorikerin, er Archäologe, stellten an diesem Sonntagnachmittag Ergebnisse ihrer Masterarbeit zum Torhaus von Zossen vor.

Noch vor Beginn der Veranstaltung nahm ich Gelegenheit, Dieter Hörwarthner zwei Fragen zu stellen.

Wie kamen Anna Maria und Sie als Studenten der TU-Berlin dazu, sich ausgerechnet mit dem Torhaus in Zossen wissenschaftlich zu beschäftigen?

 

 

"Diese Frage könnte ihnen Anna Maria sicherlich ausführlicher beantworten. Wir wollten uns mit mittelalterlicher Architektur befassen, jedoch nicht mit Fachwerkhäusern. So haben wir untere Denkmalschutzbehörden angeschrieben und die interessanteste Antwort kam von Frau Dr. Rita Mohr de Pérez, Sachgebietsleiterin Denkmalschutz in der Kreisverwaltung Teltow-Fläming. Sie schlug uns Zossen die Kalkschachtöfen, das Rondell im Stadtpark, das Schloss Zossen und das Torhaus Zossen vor. Wir entschieden uns schließlich für das Torhaus, weil hier offensichtlich doch noch vieles zu erkunden und architektonisch interessant war." 

Welche drei Dinge sollten die Zossener unbedingt über ihr Torhaus wissen?

Nach kurzem Nachdenken:

  • · „Dass sie mit dem Torhaus über ein spätmittelalterliches Kleinod verfügen,
  • · dass dieses Torhaus mit seinem Tonnengewölbe die Einfahrt zur Festung Zossen war,
  • · dass dieses Torhaus unbedingt einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden sollte, zum Beispiel als Museum des Teltow.“

Anna Maria, die inzwischen dazugekommen war, schwärmte fast, als sie ergänzte: „Museum und ein Café auf dem Gelände, verbunden mit einem wieder gestalteten Stadtpark, könnte durchaus zu einem touristischen Anziehungspunkt der Stadt werden.“

Am Ende des Vortrages schmückten beide diese Zukunftsvision dann noch weiter aus. Sie könnten sich vorstellen, dass das Gelände des jetzigen Parkplatzes in den Stadtpark einbezogen wird und im Tonnengewölbe doch auch Mittelaltermärkte abgehalten werden könnten.

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Aus dem Vortrag von Anna Maria Borowska und Dieter Hörwarthner.

Nach erfolgreichem Abschluss ihres Masterstudiums präsentierten beide sehr erfrischend und gelöst einige ihrer Forschungsergebnisse. Sie dankten besonders Klaus Voeckler, der ihnen eigene Forschungsergebnisse aus Archiven und Fotomaterial zur Verfügung stellte und sie auch in vielen Fragen beraten konnte. Betreut wurden sie bei ihrer Masterarbeit von der renommierten Denkmalforscherin Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack von der TU Berlin und von Dr. Christof Krauskopf vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege.

Während die Burg Zossen erstmals 1320 schriftlich erwähnt wird, gibt es keinen direkten Hinweis, keine Schriftliche Erwähnung zur Bauzeit des Torhauses. „Begründet vermutet werden kann jedoch“, so Hörwarthner, dass als Kurfürst Johann Cicero, nachdem er 1490 die Burg gekauft hatte, diese zur Festung ausbaute, auch das Torhaus errichten ließ.“

Das Torhaus heute von außen ein unscheinbar grauer Bau, führte bei beiden bei näherer Betrachtung im Innern von einem Aha-Effekt zum anderen. Das Tonnengewölbe, welches heute durch eine Zwischendecke in Keller und Erdgeschoss getrennt ist, barg dann sehr viele interessante Details der mittelalterlichen Architektur. Von besonderer Bedeutung, um einiges über die baulichen Veränderungen im Lauf der Jahrhunderte zu erfahren, so erfuhren die Zuhörer, sind Baufugen. Diese markieren nämlich Stellen des Anbaus bzw. auch des Abbruchs von Gebäudeteilen. Nachdem ein Vermesser Richtpunkte gesetzt hatte, wurde jede Einzelheit vermessen und im Maßstab von 1 zu 25 dokumentiert.

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Baufugen ein Indiz für Anbauten.

Wie sich das Gewölbe im Erdgeschoss im Keller
fortsetzt.

Doch so einfach gab das Torhaus nicht alle seine Geheimnisse preis. So war das Eingangstor außen breiter als innen. Nachdem die beiden etwas unter den Putz schauten, hatten sie dafür nur eine Erklärung: außen war eine Fuge in das Mauerwerk eingelassen, die die Zugbrücke aufnehmen konnte. Dann war da noch ein nur mit eine Reihe Ziegelsteinen zugemauerte Seiteneingang, der vielleicht zu einem Nebengebäude führte. Tatsächlich stießen sie bei Ausgrabungen gemeinsam mit Dr. Christof Krauskopf auf Mauerreste eines Seitenbaus.

Diese und noch viel mehr Details erfuhren die über 50 Gäste an diesem spannenden Nachmittag über das mittelalterliche Torhaus in Zossen.

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Karola Andrae überreicht geschnitztes Modell
des Torhauses.

Viele Besucher hatten noch Fragen.
Diskutiert wurde vor allem über die Konstruktion
der mittelalterlichen Zugbrücken.

Als Dankeschön überreichte die Vorsitzende des Heimatvereins, Karola Andrae den beiden unteranderem ein, von einem Schnitzer angefertigtes, Modell des Torhauses, sogar mit Nebengebäude.

Text und Fotos: Dr. Rainer Reinecke

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