Heimatverein "Alter Krug" Zossen e.V.

forschen-sammeln-präsentieren

Neu

Spendenaktion Burgrelief

Spendenaktion des Heimatvereins für ein Bronzerelief der Burg Zossen.
Siehe nebenstehend!

mehr erfahren


"Unser Funkwerk" eine Biografie

Aus dem umfangreichen Fundus der Chronik, hat sich der ehemalige Funkwerker Gerhard Glau, aus Glienick, Ereignisse zu einem Vortrag herausgearbeitet.

mehr erfahren


Frühlingserwachen im Krug

Heimatverein lädt am Tag der Arbeit zum gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen ins Heimatmuseum ein.

mehr erfahren


Zuckertüte Schulranzen und Stullenbox

Eine kulturhistorische Frühwanderung zu Schulstandorten und weiteren Besonderheiten mit Jutta Graumann

mehr erfahren


Sonderausstellung Schulgeschichte

Im Zossener Schulmuseum ist ab 22. Februar eine neue Sonderausstellung zu sehen, die bis zum Jahresende besucht werden kann.

mehr erfahren


2017 05 06 10 2017 05 06 01
Klaus Voeckler Am Kreuzweg der ehemaligen Straßen nach
Luckenwalde und Trebbin

Am Sonnabend, den 6. Mai trafen sich mehr als zwanzig Heimatfreunde zur diesjährigen Frühwanderung rund um Schünow. Sie trafen sich mit Karola Andrae, der Vereinsvorsitzenden, und Heimatforscher Klaus Voeckler bereits um 07:00 Uhr gegenüber der Bushaltestelle in Schünow. An Ort und Stelle gab Klaus Voeckler gleich einen tiefen Einblick in über 800 Jahre Geschichte des Ortes. So war auch der Treffpunkt nicht von ungefähr gewählt, ein uralter Kreuzweg mit Verbindung nach Trebbin und Mittenwalde. Obwohl der Name Schünow vielleicht auf eine slawische Abstammung schließen lässt, sei so gut wie sicher, dass Schünow nicht slawischen Ursprungs ist, so Voeckler.

Die Teilnehmer erfuhren von ihm, wessen Untertanen die Schünower Vorfahren waren. Im 16. Jahrhundert habe ein seltsames Herrschaftsgefüge bestanden. Da mischten auch die von Otterstedts aus Dahlewitz mit. Dann waren da die Herren von Torgow und nach Ableben des letzten von Torgow, die böhmische Krone, die ihre Untertanen mit Abgaben und für die Herrschaften zu leistenden Arbeiten ausbeuteten. Der dreißigjährige Krieg und Seuchen hätten auch vor Schünow nicht Halt gemacht und die Einwohnerzahl mehrfach dezimiert.

Auch über die Gerichtsbarkeit im 18. Jahrhundert erfuhren die Zuhörer einiges. So wurden Frauen, die die ihren Streit nicht beilegen konnten und nicht der örtlichen Gerichtsbarkeit unterlagen, vom Amtsgericht verurteilt. Sie wurden an den Pranger gestellt, gestaubt, d.h. geprügelt, gepeitscht oder in den Stock geschlossen. Frauen vom horizontalen Gewerbe wurden nach Sachsen abgeschoben.

Nach noch mehr Geschichte über das Leben der Bauern und des Küsters, über die Hardenbergsche Gesetze und über die Neuansiedlungen von Handwerkern nach den verheerenden Katastrophen und Kriegen setzte sich dann die Gruppe in Bewegung.

Das erste Mal hielt die Gruppe vor dem Kindergarten Bienennest und der Feuerwehr Schünow. Bei einer Revision im 18. Jahrhundert, so Voeckler, sei festgestellt worden, dass die Löschbereitschaft der Feuerwehr in einem jämmerlichen Zustand war. Nicht einmal ausreichend Löscheimer seien vorhanden gewesen. Eine alte Schönower Löschspritze sei vom Unternehmen Schalk-Golodkowski verscherbelt worden. Heute steht sie im Technikmuseum in Berlin.

2017 05 06 02 2017 05 06 03
Auf den Weg zu den Zwergbergen Am Rande der Eiszeitinsel

An der nächsten Station, der Schünower Heide erfuhren die Wanderer einiges über die Art und Weise, wie die Schönower Vorfahren Landwirtschaft betrieben. Der karge Boden allein konnten die Bauern nicht ernähren. Vor allem fehlte Holz als Brennmaterial. So wurde ein Torfstich angelegt. Das Vieh, nicht nur Schafe, sondern auch Schweine wurden hier in die Heide getrieben.

Auch auf dieser Wanderung hörten die Teilnehmer die Geschichte vom Wilddieb und Mörder der 1919 den Förster und seinen Begleiter erschoss, für den sein Vater ins Gefängnis ging und der den Mord erst kurz vor seinem Tod gestanden hat. Mit der Wilderei hat er nie aufgehört und vertickte seine Beute nach Berlin.

Nach kurzer Wegstrecke standen alle am Rande der Glienicker Eiszeitinsel, Zwergberge oder, wie die Schünower sagen, Zwergenberge. Die Besiedlung in dieser Gegend soll bis über 6000 Jahre zurückreichen. Voeckler berichtete über archäologische Grabungen, die hier ein bronzezeitliches Gräberfeld zutage förderten. Die Menschen hier glaubten an Zwerge, die ihre Schätze hier vergraben haben sollen, an Gnome, Riesen und auch Feen. Ob hier wie in Island eine Feenbeauftragte eingesetzt wurde ist jedoch nicht überliefert.

2017 05 06 06
Im Grau des Morgens die Skyline von Schünow

Bei einem Blick über den Feldrand war bald die Skyline von Schünow mit dem alles überragenden Kirchturm zu sehen. Die Kirche von Schünow sollte dann auch der vorerst letzte Punkt der Wanderung sein. Hier empfing die Wanderer Fam. Mehlis, die sich ehrenamtlich um die Schünower Kirche verdient machen. Als Gast begrüßten alle ganz herzlich die vierundneunzigjährige Flora Konath. Klaus

2017 05 06 07 2017 05 06 08
Fiola Kunert in der Kirche Die Kirchenorgel

Voeckler bezeichnete sie als die lebende Ortschronik mit einem unwahrscheinlichen Zeit- und Ereignisgedächtnis, die er auch als Zeitzeugin zu Rate zog. Andrea Konath spielte einige Stücke auf der Orgel. Die Pfeifen der Orgel wurden im I. Weltkrieg als Rohstoff für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen. 1989 wurde dann die Orgel von der Firma Schuke aus Potsdam regeneriert.

2017 05 06 09Zum Abschluss dieses Tages genossen die Wanderer die Gastfreundschaft des Kayser-Hofes. Hier hatte Klaus Andrae die Würstchen gewärmt.

Dank an allen, die dieses Erlebnis für die Wanderer ermöglicht haben.

Text und Fotos: Dr. Rainer Reinecke

zurück zu Chronik

 

 

 

Suchen

Museum "Alter Krug"

2022 06 25 01 150

Öfnungszeiten:
mittwochs    15 bis 18 Uhr
sonnabends 14 bis-17 Uhr

Bitte beachten Sie unsere
Winteröffnungszeiten

Ausstellungen
Veranstaltungen

unter Veranstaltungen
weitere informationen: 03377 300576

Auf museum-digital-brandenburg

Schulmuseum

Schulm 01 300

Schulmuseum, Fachwerkhaus, Kirchplatz 7

Öffnungszeiten:
donnerstags 10 bis 12 Uhr
sonnabends 10 bis 12 Uhr

auch in den Wintermonaten.

Somerferien 2023
vom 15. 07. bis 15. 08.

Ausstellungen
Veranstaltungen
unter Veranstaltungen

 

 

Spenden für Burgrelief

Spendenkonto Burgrelief:

Kontoinhaber: Heimatverein "Alter Krug" Zossen e.V.

Kreditinstitut: VR-Bank Fläming Elsterland eG

IBAN: DE78160620081101471700

Verwendungszweck: Spende Burgrelief

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.