1993 03 29 02

Der Vorsitzende des Westenholzer Heimatvereins, Bernhard Hansel, und der Geschäftsführer, Josef Beine besuchten Zossen. Westenholz liegt im äußersten Westen des Kreises Paderborn. Mit 31,5 km² ist Westenholz der weitläufigste der zehn Stadtteile Delbrücks. Delbrück wurde nach der Wende Partnerstadt und Aufbauhelfer für die Stadt Zossen. In den alten Bundesländern hat das Vereinswesen einen ganz anderen Stellenwert, als dies zu DDR-Zeiten der Fall war. Deshalb mussten die Bürger in den neuen Bundesländern sehr schnell lernen, wie ein Verein gegründet wird, was Gemeinnützigkeit bedeutet, wie eine entsprechende Vereinssatzung auszusehen hat und vor allem, woher die Finanzen kommen. Deshalb war der Kontakt über mehrere Treffen mit dem Westenholzer Heimatverein sehr hilfreich.

So berichtete Jens Wegener in der Märkischen Allgemein vom 29. März 1993 über diesen Besuch:

"Zossen (MAZ). Ein kühles Pils durfte am Samstag Vormittag auf dem Bahnhofsvorplatz nicht fehlen. Nachdem die Vertreter der Heimatvereine aus Westenholz (Ortsteil von Delbrück) und Zossen eine Kastanie als Symbol ihrer Freundschaft gepflanzt hatten, mußte das natürlich 'begossen' werden. 'Der Baum soll wachsen wie unsere Zusammenarbeit', wünschte sich der Vorstandsvorsitzende des Westenholzer Heimatvereins Bernhard Hansel, der die entsprechenden Getränke extra aus seinem Heimatort mitgebracht hatte.

1993 03 29 02
Foto von einem Gegenbesuch in Westenholz
Foto: Archiv Dieter Frambach

Erst am Freitag waren Herr Hansel und Geschäftsführer Josef Beine zu ihrer ersten Stippvisite in Zossen angekommen. Natürlich zog es die Westenholze, die hier von einigen Mitgliedern des Zossener Heimat Vereins, angeführt vom Vorsitzenden Joachim Jacob, betreut wurden, nach einem kleinen Stadtrundgang zum Vorzeigeobjekt 'Alter Krug'. „Auch wir haben ein ähnlich altes Fachwerkhaus schon rekonstruiert, mit großer Hilfe der Stadt, aber auch vielen Schweißtropfen unserer Mitglieder", erzählte Josef Beine. Und darin liegt der derzeit gravierendste Unterschied in der Vereinsarbeit " hier und dort. Delbrück hat bei der Hälfte der Einwohnerzahl von Zossen allein 22 Vereine, der 13 Jahre alte Heimatverein 147 Mitglieder. „Die positive Konkurrenz der Vereine fördert die Motivation, etwas zu tun." In dieser Richtung wünscht sich der Chef des Zossener Heimatvereins Joachim Jacob Besserung. 'Wir haben erst 40 Mitglieder und noch so viel aufzuholen. Hinzu kommen die Finanzprobleme der Stadt. Deshalb müssen wir von unseren Westenholzer Freunden zuerst lernen, wie man mit Behörden umgeht, Fördermittel herauskitzelt, das Interesse der Stadt und der Bürger an unserer Arbeit weckt' Warten müssen die Zossner Heimatfreunde immer noch auf die vom Land versprochenen 150 000 DM Fördermittel für den „Alten Krug“. Die Restarbeiten mit Lehm, der Dieleneinbau und die Farbgestaltung stehen an, aber wenn das Geld nicht kommt... Auch die Einrichtung einer kleinen Gaststube im Innern des alten Hauses ist noch nicht entschieden. Nur langsam drängt die Zeit, wenn im Dezember eröffnet werden soll."
Jens Wegener

zurück zu Chronik