berichtet die Berliner Gastwirts - Zeitung vom 6. Februar 1926
„Von einem eigenartigen Geschäftsgebaren wird uns aus Z o s s e n berichtet: Der dortige Gesangsverein der vereinigten Männerchöre wollte eine Festlichkeit mit Tanz veranstalten und trat zu diesem Zweck an mehrere Saalbesitzer heran, die den Saal k o s t e n l o s zur Verfügung stelle und außerdem noch 50 M. in bar hinzugeben sollten. Nach mehreren Versuchen gelang es der Vereinigung endlich, einen Saalbesitzer zu finden, der auf ihre Bedingungen einging. Der Wirt durfte dann an die Teilnehmer der Festlichkeit k e i n B i e r und auch k e i n e S p i r i t u o s e n verabfolgen. Die Vereinigung hat vielmehr die Getränke, Bier in Genbinden und Spirituosen in Flaschen vom Wirt gekauft und an die Teilnehmer zu besonders hohen Preisen weiterverkauft, um Gelder für die Kasse zu sammeln. –
Man muß sich immer wieder wundern, welchen Z u m u t u n g e n heute der Gastwirt ausgesetzt ist. Nächstens soll er noch die Verköstigung gratis stellen. Jedenfalls darf gehofft werden, daß der Zossener Kollege aus dem unglaublichen Vorfall die einzig mögliche Lehre zieht und in Zukunft vorsichtiger ist.“
Was ist da eigentlich Verwerfliches daran, ist doch eine Win-win-Situation. Der Gastwirt hat verkauft und der Verein Geld in der Kasse.