Heimatverein "Alter Krug" Zossen e.V.

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2005 09 02 01Einschulung, Geburtstag, Geburt, Kindstaufe, Abitur, Prüfung, Valentinstag, Muttertag, Frauentag, viele Anlässe, Glückwünsche zu überbringen. Doch auch die Art und Weise, wie und zu welchen Anlässen Glückwünsche überbracht werden, unterliegen dem Wandel der Zeit. Die Sonderausstellung zeigt dies an Hand historischer Glückwunschkarten sehr eindrucksvoll.

 

HEIDI BORCHERT in der Märkischen Allgemeinen, Zossener Rundschau, 02.09.2005 zu dieser Ausstellung

"Glückwunschkarten im Wandel der Zeiten -Das Schulmuseum Zossen zeigt eine neue Sonderausstellung

ZOSSEN „Empfanget, zärtlich geliebte, verehrungswürdige Eltern, meine lebhaften Wünsche für Euer Wohlergehen und für Euer Leben in dem Jahre, welches wir heute angefangen haben...“ Dies schrieb Johannes von Müller vor knapp 200 Jahren an seine Eltern zum Jahreswechsel.
Heutzutage ist nicht nur die schwülstige Sprache undenkbar. Heutzutage werden auch kaum noch Glückwunschkarten geschrieben. „Ganz früher war es aber durchaus üblich, Eltern zu den Geburtstagen oder zum Neuen Jahr Glückwünsche in schriftlicher Form zu überreichen oder zu verschicken“, erzählt Gudrun Haase, Leiterin des Zossener Schulmuseums. Und so hatte die ehemaligen Lehrerin die Idee, interessante historische Postkarten einmal als Sonderausstellung im Schulmuseum zu zeigen. „Ich selbst habe im Winter beim Sortieren alte Familienbriefe und -karten aus der Mitte des vorigen Jahrhundert gefunden. Dabei kam mir der Gedanke, so etwas einmal auszustellen“, erzählt sie. Hinzugekommen sind inzwischen viele Stücke aus manch’ anderem privaten Fundus.
Rund 140 dieser Post- und Glückwunschkarten aus dem 19.Jahrhundert sowie vom Beginn bis über die Mitte des 20.Jahrhunderts hinaus werden nun zu sehen sein. „Wir zeigen aber nicht nur das, sondern zum Beispiel auch Schulbücher mit Anleitungen dazu, wie Glückwünsche zu verschiedenen Gelegenheiten verfasst werden.“ In „Der Briefsteller für Mädchen – Ein Hand- und Hilfsbuch für die gebildete weibliche Jugend und für Lehrer beim Unterricht in oberen Mädchenklassen der Bürgerschulen“ aus dem Jahre 1825 findet sich auch jener Glückwunsch des Johannes von Müller als beispielgebend wieder.
'Aber auch noch vor 15 Jahren war das Briefe- und Postkartenschreiben durchaus nicht unpopulär', sagt Gudrun Haase. Sie dokumentiert dies anhand einer Fibel aus DDR-Zeiten, noch 1990 erschienen. 'Hier gibt es einen sehr schönen Glückwunsch für die Mama zum Frauentag.' Dies sei auch ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Anlässe, zu denen Glückwünsche übermittelt wurden, in den vergangenen Jahren gewandelt haben. 'Mittlerweile setzten sich auch hierzulande der Mutter- und Valentinstag durch. Wünsche zum Frauentag oder zu Pfingsten werden nur noch ganz selten verschickt', so Gudrun Haase, 'abgesehen davon, dass man heute eher zum Telefon und Internet greift.'"

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