Heimatverein "Alter Krug" Zossen e.V.

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2021 09 18 01Nach 2018 wieder ein Vereinsausflug. Dieses Mal sollte die Reise eigentlich nach Schloss Wiepersdorf führen, doch wegen des Eigentümerwechsels und der damit verbundenen Neuausrichtung wäre dort noch nicht viel zu sehen und zu besichtigen gewesen. Deshalb wurde die Reiseroute geändert und Senftenberg angefahren. Widererwarten störten keine größeren Behinderungen die Busfahrt auf Straßen und Autobahnen, so dass Senftenberg weit vor dem geplanten Termin erreicht wurde. Mit einer Sightseeingtour durch Senftenberg und einem anschließenden Besuch des Stadthafens von Senftenberg war bis zum geplanten Besuch des Museums Schloss und Festung Senftenberg etwas Zeit von der Uhr genommen.

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Los geht's

Vor dem Schloss wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Gruppen geteilt. Noch glaubten viele, sie würden alle das gleiche sehen und erleben, aber weit gefehlt. Die eine Gruppe wurde durch das Museum einschließlich dem Schaubergwerk geführt.

Internetauftritt des Museum Schloss und Festungung Senftenberg (2021-09-19)

Die andere Gruppe führte die aus dem 18. Jahrhundert aufgestiegene Madame Johanne Eleonore Sophie, zweite Frau des Amtshauptmanns und Hochstaplers Johann Hektor von Klettenberg, durch dessen Leben. Johann Hektor von Klettenberg geb. 1684 in Frankfurt am Main; enthauptet am 1. März 1720 auf der Festung Königstein nach zwei missglückten Fluchtversuchen.

Links zu Johann Hektor von Klettenberg: Auf Wikipedia (2021-09-19) und auf sachsen-lesse.de

2021 09 18 04Auf der Flucht, so berichtete Madame Johanne Eleonore Sophie, war er eigentlich sein ganzes Leben lang vor Schulden und Verfolgung. Doch die drei Jahre auf Schloss

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 Das "goldene Bild"
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 Vor der Postsäule von Senftenberg
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Vor dem Modell von Burg und Schloss Senftenberg

und Festung Senftenberg seien die schönsten in ihrem Leben gewesen. Diese Jahre konnten sie aber nur genießen, weil er August dem II. (dem Starken) zusicherte als Alchimist Gold herstellen zu können. Als der Schwindel aufflog, wurde ihm auch alle vorangegangenen Vergehen zur Last gelegt. Er wurde festgenommen und genoss schließlich die Festungshaft auf Königsstein. So genüsslich habe er dies doch nicht gefunden, so Madame Johanne Eleonore Sophie weiter und zwei Mal versucht von dort zu fliehen. Schließlich sei er durch seine Enthauptung an einem dritten Fluchtversuch gehindert worden. Sie, Madame Johanne Eleonore Sophie, hätte nach seiner Festnahme umgehend das Schloss verlassen, was dann aus ihr geworden sei, daran könne sie sich nicht mehr erinnern.

Nachdem so alle mit neuen Kenntnissen und Erkenntnissen gefüllt waren, verlangten auch die Mägen nach Zufuhr. Schon auf der Hinfahrt im Bus wurden die Wünsche dafür abgefragt. Entschieden werden konnte zwischen Bauernfrühstück, Gulasch mit Klößen und Rostbrätel. In der Hubertusklause auf dem Markt von Senftenberg war die Tafel vorbereitet und neben dem Essen fand sich noch Zeit für so manches Gespräch.

Eigentlich hätte die Zeit auch für einen Rundgang über den Markt genutzt werden können. Doch es nieselte aus dem grauverhangenen Himmel, die Marktstände wurden gerade abgebaut und wie in Zossen sonnabends nach eins alle Geschäfte dicht und gähnende Leere.

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Mit dem Bus dann weiter nach Großköschen zur Anlegestelle der Fahrgastschifffahrt. Auf der Santa Barbara blieben alle unter Deck. Dies war auch gut so, denn während der Fahrt hing der Himmel nicht voller Geigen, sondern, um in der Sprache der Flussschifffahrt zu bleiben, öffnete seine Schleusen. Aber bei Kaffee und Kuchen und bei anders als beim Mittagessen zusammengewürfelten Tischbesatzungen, wurde so manche Bekanntschaft wieder aufgefrischt.

Vor Antritt der Rückfahrt ging der Chef des Taxi- und Busunternehmens,Thomas Oelschlaeger, der heute den Bus persönlich lenkte, mit einem Korb voller Kümmerlinge von Fahrgast zu Fahrgast. Seinen Kummer brauchte heute jedoch niemand herunterzuspülen. Alle verließen schließlich gut gelaunt in Zossen wieder den Bus.

Danke Familie Andrae!

Text und Fotos: Dr. Rainer Reinecke

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